Der AXA Immoselect wird nunmehr seit 19.11.2011 abgewickelt. Die Abwicklung wird bis 2014 dauern. Alle 6 Monate werden die Erlöse aus den Verkäufen der Immobilien an die Anleger ausgeschüttet. Die erste Auszahlung im April 2012 fiel jedoch bereits wegen des schleppenden Verkaufs und des eigenen Finanzbedarfs aus.
Bereits am 17.11.2009 wurde der Fonds geschlossen, also die Anteilsrücknahme ausgesetzt. Diese Schließung wurde anschließend um 9 Monate im Februar 2010 verlängert. Als nach einer weiteren Verlängerung die Ausschöpfung die maximale Zeit von 2 Jahren ausgeschöpft war, stand fest, dass der Fonds nicht mehr geöffnet werden konnte.
Wir konnten während der Verlängerung der Schließung jedoch trotzdem eine Auszahlung erreichen und das Mandat zum Abschluss bringen.
Der AXA Immoselect wurde von den Beratern als sichere Anlage -auch zur Altersvorsorge geeignet- mit täglicher Verfügbarkeit und guter Rendite empfohlen. Nicht selten wurde der Vergleich zu Tagesgeldkonten gezogen. Ein Schadensersatzanspruch gegen die Berater kann sich ergeben aus der fehlenden Aufklärung über die Möglichkeit der Schließung dieses offenen Immobilienfonds, über die Liquidation, über die Kick-Backs, über das Verlustrisiko und/oder die Krise der offenen Immobilienfonds.
Oftmals wurde der AXA-Immoselect von den Beratern als "mündelsicher" bezeichnet. Der Begriff "mündelsicher" stammt aus dem Bereich des Familienrechts. In § 1807 BGB befindet sich eine abschließende Aufzählung mündelsicherer Anlagen, hierbei handelt es sich jedoch ausschließlich um
Geldeinlagen mit Absicherung, welche kein Insolvenzrisiko und Kursverlustrisiken beinhalten, also ein Wertverlust praktisch ausgeschlossen ist.
"Offene Immobilienfonds" sind somit keine "mündelsicheren" Anlagen, was auch z.B. Schlichtungsstellen so sehen und hieraus eine Fehlberatung ableiten, welche zum Schadensersatz verpflichtet.